Eine Honigseife stand schon sehr lange auf meiner To-Do-Liste (die einfach nicht kürzer werden will). Als mir neulich eine Freundin Fotos von ihrer Honigseife geschickt hatte, war es dann endlich soweit.
Man hört, liest und sieht immer wieder, dass Honigseifen sehr weich werden, weshalb man mehr feste Fette verwenden sollte. Hier hat mein Pflege-Herz bei der Zusammenstellung des Rezepts schon angefangen zu bluten, denn je härter eine Seife ist, desto weniger pflegend ist sie in der Regel auch. Aber nun gut, deswegen ist ja der Honig drin…
Da ich noch Bienenwachs zu Hause hatte (vor Jahren hab ich mal Wachstücher selbst gemacht, mit Bienenwachs vom Imker nebenan (total cool und regional und öko, aber halt am Stück, am groooßen Stück und nicht in gut dosierbaren Pellets, wie man es im Handel bekommen würde) eine rieeesen Sauerei, aber andere Geschichte…).
Wo war ich? Ah genau, bei meinem Bienenwachs-Klotz. Da ich also eh noch einiges an Bienenwachs zu Hause hatte, hat es sich angeboten, dieses ebenfalls zu verwenden. Bienenwachs hat einen Schmelzpunkt von etwas über 60 ° C, das heißt man sollte recht warm arbeiten. Der Zucker im Honig (übrigens ebenfalls total regional vom Imker nebenan, nur mittlerweile in einer anderen Stadt) heizt den Seifenleim stark auf und man sollte recht kalt arbeiten. Ihr seht den unmöglichen schmalen Grat zwischen Gelingen und Nicht-Gelingen oder?
Als ich meine geschmolzenen Fette mit dem Bienenwach zu den flüssigen Ölen gegossen habe, wollte das Wachs dann natürlich auch sofort ausflocken. Wer kann denn ahnen, dass die Temperatur direkt um 15 °C fällt? Ich also schnell die Lauge und den Honig hinterher, um den Seifenleim ordentlich zu erwärmen und das Wachs wieder zum Schmelzen zu bringen. Hat alles wunderbar geklappt. Über Nacht ging es vorsichtshalber in den Kühlschrank, was es aber vom Gefühl her gar nicht gebraucht hätte. Die Temperatur war zu keiner Zeit auch nur annähernd zu warm.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner multiregionalen Honigseife. Mit 3 % Bienenwachs hatte ich am nächsten Tag schön feste Seifenstücke, die sich problemlos ausformen ließen. Bei der nächsten Honigseife werde ich daher den Anteil an festen Fetten wieder reduzieren, damit mein Pflege-Herz auch happy ist. Honig hin oder her…
Obwohl ich zugeben muss, dass die kleinen Honee Bees aufgrund des hohen Kakaobutter-Gehalts wunderbar schokoladig duften.
Rezept Honee Bee |
25 % Kokosöl |
20 % Reiskeimöl |
15 % Kakaobutter |
15 % Sheabutter |
15 % Sonnenblumenöl ho |
7 % Rizinusöl |
3 % Bienenwachs |
30 % H2O |
10 % Honig |